Unser täglicher Begleiter

Drum prüfe, wer sich lange bindet, ob er den zu ihm passenden Kinderwagen findet. Über die Zeit, die es braucht, ein passendes Modell zu finden. Und von der Freude des Händlers, einen Kunden zu beraten.

Wenn es um die Auswahl und Beratung rund um einen Kinderwagen geht, läuft die Uhr oftmals etwas schneller.

Nach ausgiebigem Gucken, Begutachten, Schieben, Ziehen und Zusammenklappen sind am Ende meist ein, zwei Stunden verstrichen von dem, was als „schnell nur mal einen ersten Blick werfen“ begonnen hat. Zu kaum einem anderen Produkt ufert die Konsultation eines Fachhändlers derart aus wie bei den rollenden Accessoires. Kein Wunder, sagt der eine, gibt es doch wie noch nie eine so große Anzahl an Marken, Produkten sowie Ausstattungsvarianten und Farb-Fashions.

Doch auch aus anderem Grund lässt sich der Informationsbedarf nachvollziehen. Denn anders als bei zum Beispiel einem Autositz, der sicher sein muss, ins Auto zu passen hat und korrekt bedient werden will, bietet ein Kinderwagen allerhand Hebel, Klemmen und Züge und Zubehöre, die es zu erkunden, abzuwägen und gemäß der eigenen, zunächst ja aber noch nicht ausentwickelten Vorlieben zu erforschen gilt.

Es gibt einfach (zu) viele Aspekte zu beachten, die bei der Wahl des Lieblingsmodells eine Rolle spielen. Hinzu kommt: Wer zum ersten Mal ein Kind bekommt, dem sagen die oftmals noch gar bekannten unzähligen Brands aus dem Kosmos der Baby- und Erstausstattungswelt nichts.

Auf bereits entwickelte Wertvorstellungen, die die meisten zum Beispiel in Bezug auf Automarken im Kopf haben, können die durchschnittlichen Ersteltern nicht zurückgreifen. 

Über Wünsche und Wirklichkeit

Natürlich werden diese vor allem online und in den sozialen Medien von den meisten Labels nahezu bombardiert. Doch die von den Marken in Werbevideos so vorzüglich inszenierten Produkte sollten im Fachgeschäft durchaus auf Herz und Nieren getestet werden. Denn diesen Vorzug bietet nur der Fachhändler vor Ort: Dass man sich das Objekt der initialen Begierde vorführen lassen, es im Vergleich mit anderen Produkten erleben und am Ende zudem individuell konfigurieren kann.

Nicht selten stellt sich heraus, dass eben die in der Werbung geweckten Stimmungen und Bilder im Kopf mit den eigenen Anforderungen im Alltag nicht deckungsgleich sind. Wie oft wird zum Beispiel das Bild einer offenbar gern allein reisenden Vielflieger-Mutti bemüht, die, wir gestehen es neidvoll ein, sportlich-schlank mit ihrem Kind, locker hüfttragend, von Metropole zu Metropole jettet.

Das mag zwar für manch  „Mamfluencer“ Gewohnheit sein. Doch vor Ort, in Stadt und Land, ist ein „cabin-sized stroller“ meist weitaus weniger nötig als Stabilität, Wendigkeit, Kinderkomfort und extra großer Stauraum. 

Es geht also oftmals darum, überhaupt erst mal einen Anspruch an den künftigen Kinderwagen herauszudestillieren oder zu einer mitgebrachten Wunschvorstellung einen Realitäts-Check anzubieten.

Für beides stehen die sowohl in der Materie als auch durch die alltägliche Beratung geschulten Fachverkäufer parat – mal vorsichtig sondierend, mal sorgsam lenkend, eben so, wie es für das hereinstolzierte junge Paar am besten ist.

Dabei gilt es, Wünsche der Kunden und Erfahrungen mit den Produkten ebenso abzuwägen, wie Vorlieben, Ausgabebereitschaft und zu beachtende Alltagsanforderungen in die Kaufentscheidung einfließen zu lassen.

Zum Glück gelingt es den meisten Anbietern von Kinderwagen, die heutzutage zu erwartenden, umfangreichen Anforderungen in ihre Produkt hineinzuentwickeln. Dreh-, aber auch wieder feststellbare Vorderräder sind daher ebenso fast schon Standard

wie ausgeklügelte Klappmechanismen, moderate Klappmaße und eine gute Verstaubarkeit. Auch bei den Stoffen, die gern auch als Fabrics und Fashion zelebriert werden, gibt es von Seiten der Konsumenten bevorzugte Farbwelten, die fast jeder in der einen oder anderen Form im Programm hat. Immer häufiger werden auch PET-recycelte Stoffe verwendet, um eine hohe Funktionalität mit einem Schuss mehr Nachhaltigkeit zu kombinieren.

Viel Zeit vor Ort

Und dennoch unterscheiden sich die Marken und Modelle, mal optisch unterschiedliche Vorlieben bedienend, mal in Bezug auf Erfahrungswerte aus der Alltagstauglichkeit. Rät ein Berater mal von einer Marke ab, hat das in der Regel mit seiner Erfahrung zu tun und mitnichten mit dem Wunsch, ein anderes Modell abzuverkaufen.

Denn wer sich – Kunden- wie Händlerseite – auch zeitlich derart intensiv in die Materie kniet, dem liegt es am Herzen, dass Kunde wie Kind viele Jahre Freude an dem gefundenen, optimal zur Familie, ihrem Alltag und durchaus natürlich auch zu ihrem Lebensgefühl passenden Produkt haben.

Von daher gilt: Wer „seinen“ Kinderwagen sucht, bringt ruhig schamlos viel Zeit mit – denn er wird im Fachhandel vor Ort nur allzu gern beraten!  

Fast schon wieder ein Geheimtipp​

Vielen Eltern gefällt, was der niederländische Anbieter Joolz mit dem „Air+“ auf die Straße bringt. Einst hierzulande deutlich aktiver, wäre es schön, das seit Februar 2023 erhältliche saisonale Modell in der wunderschönen „Desert Ochre“-Farbgebung ruhig wieder häufi ger zu sehen. Für 449 Euro (UVP) gibt es ein flugkabinensicheres, einhändig klappbares Modell mit großem Sonnenverdeck und geräumigem Einkaufskorb.

www.joolz.com

de_DEDeutsch